Gustav Waldmann

Beschreiben Sie ein Metallicbarometer und ein Quecksilber Thermomether von Rèaumur Celsius und Fahrenheit?

Erklärung:

Ein Metallic Barometer betseht aus einem kreisrunden, hohlen luftleeren beinahe geschlossenen Messingring, dessen Seiten nach außen erhaben gewölbt sind, dessen Enden sind mit Messingplatten möglichst luftleer verlöthet. Dieser Ring ist in einem Gehäus von Messing an der Vorderseite mit einer Glasscheibe verschlossen, die Mitte dieses Ringes hat in einer lose in diesem Gehäuse einen festen Stützpunkt. An den Endpunkten dieses Ringes sind Hebel angebracht, welche mit einer Spiralfeder in Verbindung stehen und vermittelst dieses einen Zeiger in Bewegung setzen, dessen Spitze auf eine Eintheilung in französisch Zoll und Linien oder engl. Zoll und zehntel Zoll gerichtet ist. Wird der Luftdruck größer, so wird der Ring mit seinen Enden zusammengedrückt, wir der Luftdruck schwächer, so gehen die Enden des Ringes auseinander, durch diese Bewegung wird auch der Zeiger geleitet, welcher somit den Druck der Luft angiebt.

Das Quecksilber Thermometer besteht aus einer 9 - 12 Zoll langen Glasröhre von circ. 1/4 Linie Durchmesser, deren oberes Ende zu geschmolzen und an deren unteren Ende eine Glaskugel angebracht ist. Dieses Thermometer wird in folgender Weise angefertigt, man füllt die Glaskugel einen Theil der Röhre mit gereinigtem Quecksilber, steckt die Kugel dann in schmelzenden Schnee oder gestoßenes schmelzendes Eis, und bemerkt den Stand des Quecksilbers in der Röhre an der selben welcher der ungefähre Gefrier oder Nullpunkt ist, hierauf erwärmt man die Kugelund steckt sie in siedendes Wasser, diesen Stand, den das Quecksilber hierdurch in der Röhre erreicht Siedepunkt vermerkt man ebenfalls an derselben. Dann wird die Kugel noch stärker erhitzt, wodurch das Quecksilber aus Ende der Röhre getrieben wird, dann wird dieselbe zu geschmolzen.

Nun bestimmt man von Neuem dem Gefrier und Siedepunkt so genau wie möglich. Den Gefrierpunkt hat nun Rèaumur mit 0 bezeichnet und den Siedepunkt mit 80° und diese Entfernung non 0 - 80 in 80 gleiche Theile getheilt, welche an der Röhre selbst oder an ein messingenes, elfenbeinernes oder knöchernes Stäbchen, welches an der Röhre befestigt vermerkt ist. Die Eintheilung oberhalb des Gefrierpunktes bezeichnet man mit plus unterhalb mit minus; dieses Therm. an welchem der Abstand des Gefrierpunktes vom Siedepunkt in 80 gleiche Theile getheilt ist, wovon jeder Theil 1° ist, nennt man das Rèaumursche Thermometer.

Das Thermometer nach Celsius ist ganz von denselben Dimensionen und nach der selben Construction, bloß dessen Eintheilung ist eine andere und zwar ist der Abstand des Siedepunktes vom Gefrierpunkt, welche Punkte auch mit denen bei Bèaumurs Thermometer gleich sind, in 100 gleiche Theile getheilt, jeden Theil 1° genannt, welche auch oberhalb des Gefrierpunktes mit plus unterhalb mit minus bezeichnet sind.

Das Thermometer nach Fahrenheit ist auch nach der selben Contruction wie das nach Bèaumur und Celsius, aber Fahrenheit theilt die Entfernung des Siedepunktes vom natürlichen Gefrierpunkt in 180 gleiche Theile, und hat einen künstlich erzeugten Gefrierpunkt, 32 von seinen Graden unter dem natürlichen Gefrierpunkt angenommen also hat Fahrenheit sein Thermometerscala vom Gefrier. bis zum Siedepunkt in 212° getheilt, die Grade oberhalb des Gefrierpunktes werden auch hier mit plus unterhalb mit minus bezeichnet.

Fahrenheit hat also an seiner Scala +32° stehen, wo die anderen beiden 0 haben. Das Verhältnis der Thermometergrade von Rèaumur, Celsius und Fahrenheit verhalten sich diesem nach wie 4:5:9 vermittels dieser Verhältniszahlen kann man nun mit Leichtigkeit den Thermometerstand des einen in Grad des anderen verwandeln.

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